Fastnachtsmuseum Narrenschopf
Das Zentralmuseum der schwäbisch-alemannischen Fastnacht zeigt in drei beeindruckenden Kuppelbauten über 380 farbenfrohe Narrenfiguren und erklärt anschaulich und multimedial Geschichte, Hintergründe und Traditionen dieses Brauchtums, das seit Jahrhunderten zelebriert wird und 2014 ins bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde.
Geschichte des Narrenschopfes
Die Geschichte des Narrenschopfes begann mit der Schließung der Rottweiler Saline „Wilhelmshall“ im Frühjahr 1969. Die Gemeinde Bad Dürrheim erwarb eine achteckige Abdeckung der ehemaligen Sole-Vorratsbehälter aus den Jahren 1847/48 mit einem Durchmesser von fast 18 Metern, die in Sichtweite der Bohrtürme der Dürrheimer Ludwigssaline wieder aufgebaut wurde.
Am 10. Januar 1970 beschloss die Hauptversammlung der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, in der historischen Kuppel ein „Narren- und Brauchtumsmuseum schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte“ zu gründen. Der am 4. Mai 1973 eröffnete Museumsbau trägt seit dem Richtfest am 24. November 1971 die Bezeichnung „Narrenschopf“.
Die räumliche Enge, die große Resonanz beim Publikum und der Wunsch nach Unterbringung des Zentralarchivs der Geschäftsstelle der VSAN führten zur Errichtung zweier Erweiterungsbauten. Da das Material der aus Rottweil übernommenen Rundkuppel nicht mehr zur Verfügung stand, wurde in den Jahren 1981 – 1983 eine Rekonstruktion mit einem Verbindungsbau errichtet. Zur Landesgartenschau im Jahr 1994 entstand schließlich eine unterkellerte Kopie der zweiten Kuppel, dazu ein erweitertes Foyer mit einem Türmchen als Blickfang.
Im Jahr 2002 gingen das Gebäude sowie beinahe alle ausgestellten Häser in den Besitz der Kulturstiftung der Schwäbisch-Alemannischen Fastnacht über.
Betrieben wurde das Museum jedoch vom Verein Narrenschopf e. V. Unter dessen Federführung wurde das Museum 2011 nach modernen museumspädagogischen und gestalterischen Ansprüchen komplett umgestaltet und am 28. Januar 2012 neu eröffnet.
Nach der Aufnahme der schwäbisch-alemannischen Fastnacht in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes im Dezember 2014 folgte im Jahr 2017 die Einbeziehung des Museums in das Bundesprojekt „museum4punkt0 – Digitale Strategien für das Museum der Zukunft“. In Bad Dürrheim wird seither an den Modulen „Virtuelles Museum der schwäbisch-alemannischen Fastnacht“ und „360°-Projektionen" und „Virtual Reality“ gearbeitet.
Zum 1. Januar 2018 übergab der Verein Narrenschopf den Betrieb des Museums an den Dachverband, die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte e. V., der es seither als Eigenbetrieb führt, während der Verein Narrenschopf als Förderverein fungiert.
Weitere Infos unter: Fastnachtsmuseum Narrenschopf